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Zu klein für ERP?

In Zeiten der Globalisierung und Industrie 4.0 rücken Begriffe wie Effizienzsteigerung, Flexibilität und Vernetzung zu Kunden und Lieferanten stärker in den Vordergrund. Um die eigenen Ressourcen möglichst effizient zu nutzen sind oft viele verschiedene Anwendungen im Einsatz die meist nicht miteinander kommunizieren und so die Fehlerquote und den Arbeitsaufwand in die Höhe treiben. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Czipin gehen „38,5% der Arbeitszeit durch fehlende Führung, Planung und Steuerung verloren“. Kleine, wachsende Unternehmen trifft dies besonders. An dieser Stelle entsteht der Handlungsbedarf. Schnell kommen hier dann die Fragen auf: „Bin ich bereit für eine ganzheitliche Lösung?“ oder „Zu klein für ERP?“ Doch ab wann ist man bereit? Ab wann macht ERP Sinn?

Die Abbildung von Geschäftsprozessen durch mehrere Anwendungen beginnt in der Regel schon sehr früh im unternehmerischen Dasein. Dabei stehen oft Kosten vor individuellen Ansprüchen und Bedienbarkeit. In diesem Zuge wird oft vergessen, dass gerade hier täglich zusätzliche Aufwände durch die geringe Anpassungsfähigkeit und der doppelten Datenpflege bei diesen Werkzeugen entstehen. Mit branchenfremder Software können zwar Basisanforderungen, wie z.B. das Schreiben von Rechnungen, gelöst werden. Für die Steuerung und Optimierung von Produktionsprozessen werden hier aber sehr schnell Grenzen gesetzt.

Doch wie kommt man von den Insellösungen zur zentralen Steuerung und Überwachung der erfolgsrelevanten Geschäftsprozesse? Entscheidend ist eine flexible und leistungsstarke Standardsoftware mit Branchenfokus. Ein solches „Basispaket“ kommt speziell für kleinere Betriebe in Frage, da es die Perspektive bietet aufgrund einer soliden Infrastruktur weiter zu wachsen, ohne dabei die Verwaltung aufzublähen.

Die Einführung einer ERP-Software wird oft mit explodierenden Dienstleistungsbudgets und langen Projektlaufzeiten in Verbindung gebracht. Gerade kleinere Unternehmen können keinen eigenen ERP-Betreuer abstellen und scheuen deshalb diesen Schritt. Doch um die Grundfunktionen einer ERP-Software zu nutzen, sind oft auch der Implementierungsaufwand und der Aufwand für Beratung und Schulung sehr überschaubar. Wesentlich dafür sind gut geschulte und branchenerfahrene Berater, mit Verständnis für die eigenen Ge-schäftsprozesse. Dadurch macht es tatsächlich schon sehr früh Sinn auf eine Software die „mitwächst“ zu setzen.

Weitere (branchenspezifische) Module oder ganz individuelle Anforderungen können Schritt für Schritt und nach Bedarf erweitert werden. Wo liegen die konkreten Vorteile einer ganzheitlichen Software? Die zentrale Verwaltung aller Daten und Abläufe dient vor allem der Nachverfolgbarkeit von Geschäftsprozessen und erleichtert Auswertungen und Prognosen. Zusätzlich helfen auch Materialverwaltung, Produktionssteuerung oder Lagerführung und das Erfassen der tatsächlichen Kosten bei der Optimierung von in-nerbetrieblichen Vorgängen.

Aber nicht nur im eigenen Haus kann eine intelligente Software dazu dienen Prozesse zu verbessern. Durch eine „verlängerte Werkbank“ zum Lieferanten können Lieferzeiten verringert und die Produktivität gesteigert werden. Auch zum Kunden können Wege und Bearbeitungszeiten durch automatisches Aufnehmen von „Aufträgen“ oder Anfragen gezielt kurz gehalten werden. Als Antwort auf die Frage „Ab wann macht ERP Sinn?“ kann also ohne Bedenken „sehr früh in der unternehmerischen Laufbahn“ geantwortet werden. Auch wenn anfangs auf ein Basispaket gesetzt wird, ist dies doch der Grundstein für den zukünftigen Geschäftserfolg.

Peter Weiermeier